Wir stellen fest, dass der Tumor operabel ist und bereiten umgehend die Operation vor.
DAS LOS EINER JAGDHüNDIN
27 December 2022
Ein besorgter Tierfreund aus Süd-Bulgarien wendet sich an die Tierärzte im Einsatz, da er sich Sorgen um eine ca. neunjährige Jagdhündin macht. Sie wird von einer Person gefüttert, die aber nicht die offizielle Eigentümerin ist. Die Hündin hat einen Brustdrüsentumor, niemand unternimmt etwas – sie leidet allein auf der Strasse. Nachdem wir uns für einen Untersuch bereiterklären, bringt uns der Melder das kranke Tier.
Es handelt sich um eine grosse Geschwulst, die glücklicherweise aber noch nicht eitert.
Der Tumor wird entfernt und die Hündin gleichzeitig kastriert.
Während der Operation erkennen wir das eigentliche Problem: ein grosser Eierstocktumor mit zahlreichen Zysten an beiden Eierstöcken. Dies ist eine häufige Ursache für die Entstehung von Brusttumoren. Aus diesem Grund erklären wir den Menschen bei unseren Kastrationskampagnen immer wieder, dass eine Kastration nicht nur die Überpopulation bekämpft, sondern auch ein längeres Tierleben garantiert.
Für die Tierärzte im Einsatz gibt es noch viel zu tun. Wir müssen beispielsweise mit den regionalen Jagdhundbesitzern vertieft das Gespräch suchen. Diese sind nach wie vor der veralteten und falschen Meinung, dass ein kastrierter Hund nicht mehr leistungsfähig ist. «Sie können nicht jagen», hören wir immer wieder. Das tragische Fazit: Ungewollte Würfe landen oft auf der Strasse oder werden - wie unsere an einem Brusttumor erkrankte Patientin - einem grausamen Schicksal überlassen.
Für die Hündin eine zwar heilsame Tortur – für uns eine Routineoperation, die reibungslos verlief.
Die Kontrolluntersuchung führen wir drei Tage später durch.
Der Hündin geht es bedeutend besser – wir freuen uns, sie gesund in ihr Revier entlassen zu können.
